Sonntag, 30. Dezember 2012

gott langweilt sich

gott saß am küchentisch, trank kaffee und langweilte sich. Seit er sich auf erden kaum noch einmischte und die menschen mal machen ließ, fühlte er sich sich alt und nicht mehr gebraucht. Petrus ließ fast nur noch langeweiler durch die himmelspforten eintreten und sein sohn ging ihm auch häufig auf den sack. In der hölle war bestimmt mehr los. Dort konnte er sich aber nicht blicken lassen. Viele nahmen ihm übel, dass sie dort schmoren mussten. Er hätte ihnen gerne gesagt, dass es im himmel zwar anders, aber auch nicht gerade toll war und dass petrus die entscheidung darüber traf, wer wohin kam.
Jesus schlurfte in die küche und machte sich einen tee. Dieser selbstgerechte scheißer, dachte gott. Seit er am kreuz für die menschen gestorben war, hielt er sich für den größten. Seine make-love-not-war-attitüde, sein wie zugekifft wirkendes herumgeschlurfe und die zur schau getragene selbstzufriedenheit machten gott ganz rasend. Gern hätte er dem eitlen sohnemann eins in die fresse gehauen, aber gott fürchtete um seinen ruf. Hätte ich den nur mal ruhen lassen, dachte gott. Oder gar nicht erst in die welt setzen lassen. Diese menschwerdung gottes und vater-sohn-geschichte beruhte auf einem gewaltigen irrtum, den gott aber nie aufgeklärt hatte.
Das gott gegen seinen willen vater geworden war, kam so: Auch ein gott hat mal menschliche bedürfnisse und so hatte er sich vor über 2000 Jahren auf der erde nach einer scharfen jungen frau umgesehen. Blonde mit großen brüsten und dicken hintern waren ihm am liebsten. Diese halb verhungerten vogelscheuchen, an denen man sich nur die knochen wund stieß, waren nicht so sein fall. Maria war eine solche vollbusige blondine und er schlüpfte in das gewand eines schönen jungen mannes, der recht üppig bestückt und kräftig behaart war und ging zu marias ärmlicher behausung. Josef war, wie von gott vorhergesehen, bei der arbeit und als zimmermann ein echter stümper. Er wollte einen tisch zimmern und gott wußte, dass dies dauern würde. Nach kurzem hin und her wurden sich gott und maria einig – wer hätte schon gotts göttlichem scham wiederstehen können – und landeten in den kissen. Gott ließ sein geschlecht kurz vorher noch auf das übliche maß zusammenschrumpfen, da ihm die vorherige größe doch etwas übertrieben vorkam. Anschließend gab er sich einige mühe und beide kamen auf ihre kosten. Das der erste schuss gleich ein volltreffer war, hatte gott nicht vorhergesehen. Ebenso wenig josefs verfrühtes nachhausekommen, da er einen teil seinen werkzeugs vergessen hatte, u.a. (man beachte die symbolik) seinen hammer. Josef kam zur tür rein, brüllte: „maria, wo ist mein werkzeug?“ und sah zum glück nicht in die schlafkammer. Maria sprang auf, rannte zu josef und gott löste sich in luft auf, also im wahrsten worte des sinnes, nee umgekehrt, und materialisierte sich wieder in seiner himmelsküche. Das war ja gerade noch mal gut gegangen, dachte er damals. Bis er neun monate später bemerkte, dass sein fehltritt früchte getragen hatte (also eher eine hohlfrucht). Auch hatte er diese maria unterschätzt: diese schwafelte, in erklärungsnot geraten, von engelserscheinungen und unbefleckter empfängnis und solchen scherzen und josef, dieser leichtgläubige, an errektionsstörungen leidende depp, nahm ihr diesen mist auch noch ab.
Nicht ganz uninteressiert verfolgte gott in den nächsten jahrzehnten die entwicklung seines sohnes, wobei er sich wunderte, mit was für taschenspielertricks die leute zu begeistern waren. Naja, wie dem auch sei: sein wichtigtuerischer sohn wollte schließlich als märtyrer am kreuz sterben, für die sünden aller menschen, darunter machte er es natürlich nicht und so unsterblich werden. und gott hatte es zugelassen, da eltern ihre kinder nicht vor allen negativen erfahrungen bewahren sollten. Außerdem hätte sich dann diese gottes-sohn-geschichte endlich erledigt, hoffte er. Allerdings war er nach jesu Tod von petrus und einigen engeln, die sich als eine art betriebsrat des himmels gerierten, mehr oder weniger gezwungen worden, jesus wieder auferstehen zu lassen. Er hatte sich mit händen und füßen gewehrt, hatte dann aber nachgegeben als maria anderenfalls drohte, alles auffliegen zu lassen. Und so hatte gott dem sohn gerade noch rechtzeitig wieder leben eingehaucht, bevor der bereits eingetretene verwesungsprozess allzu großen schaden angerichtet hatte. Nach gotts ansicht hatte aber das hirn durch die sauerstoffunterversorgung etwas gelitten, er behielt das aber für sich, da jesus im himmel wie ein popstar gefeiert wurde und bei popstars hirnschäden selten auffallen. Vielleicht war gott auch einfach nur ein bißchen eifersüchtig auf seinen sohn, da sich dieser nun in den vordergrund gedrängelt hatte. Belustigt hatte gott die weitere geschichte verfolgt, was intelligente menschen in den nächsten jahrhunderten dann aus dieser geschichte gemacht hatten. Heilige dreifaltigkeit, heiliger geist, jungfrau maria usw.
gott hatte aus dieser geschichte nur eines gelernt: wenn ihn alle paar hundert jahre das fleischliche verlangen mal wieder auf die erde trieb, hatte er stets kondome dabei. Die Kondomproduktion hatte in den letzten hundert jahren riesige fortschritte gemacht. Diese ultra dünnen, hautfarbenen und 100 % gefühlsechten mochte er am liebsten. Auf einen weiteren sohn dieser art konnte er getrost verzichten. Nach all diesem nachsinnen über seine sexuellen erlebnisse, regte sich bei gott etwas unter dem küchentisch. Und so klappte er erwartungsfroh seinen laptop auf, loggte sich bei facebook ein und suchte nach einer passenden sich auf dem profilbild schon halb nackt präsentierenden gespielin. Seine langeweile war urplötzlich verflogen.

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