Donnerstag, 3. Januar 2013

faulheit

mir brennen einige themen auf den nägeln, über die ich gerne schreiben würde, die aber ein gewisses maß an vorbereitung und recherche erforderten. Daher habe ich über diese sachen noch nicht geschrieben. Ich bin ganz schön faul. Ich schiesse immer nur aus der hüfte, bloß nicht recherchieren müssen.
Mir kommt reich-ranicki in den sinn, der über wolfgang koeppen sinngemäß gesagt hat, dass dieser der wahrscheinlich faulste mensch sei, den er je getroffen habe. Dieser wollte nie arbeiten, sondern nur lesen oder in cafes sitzen. Trotzdem hält reich-ranicki koeppens roman „tauben im gras“ für den vielleicht besten roman nach 1945.
außerdem denke ich beim thema faulheit auch an den von mir innig geliebten horst evers, der mit dieser „boah, bin ich kaputt“, „heut ist nich mein tach“ oder „morgen ist auch noch ein tach, lass mal ein bier trinken gehen“-lebenshaltung auch schon eine ganze menge geschafft hat. Also zumindest schöne geschichten.
Wenn faulheit große romane und tolle geschichten zur folge haben, nehme ich diese bürde gern auf mich. Bin vielleicht gar ein naturtalent. Faul sein, konnte ich schon immer gut. Hat mir selten mühe bereitet. Seit kindheitstagen hat mir mein vater vorgehalten, dass ich unheimlich faul sei.
Ist man schon faul, nur weil man hausarbeit hast? Außerdem ist doch nach kurzer zeit eh alles wieder dreckig. Warum sollte ich dann überhaupt erst sauber machen?
Ich wasche bspw. auch nur ab, wenn nichts mehr an sauberem geschirr vorhanden ist. Vorher wird noch aus der müsli-schale kaffee getrunken oder aus der kaffeetasse müsli gelöffelt.
Es soll ja gar leute geben, die zu faul sind beim fernsehen aufzustehen und daher in ein großes glas pissen (stammt aus dem film „alles koscher“). Das ist wirklich schon sehr faul. Nicht dass ich das schon ein mal getan hätte. Meine freundin kann bezeugen, dass ich bisher nur, also ausschließlich in meinen ton-bierkrug uriniert habe und dazu noch nie ein glas oder anderes genommen habe.
Ansonsten rührt meine liebe zu hörbüchern vielleicht auch daher, dass ich oft sogar zu faul zum lesen bin.
Zum schreiben kann ich mich eigentlich auch erst nach ein oder zwei starken tassen kaffee aufraffen und wenn`s dann immer noch nicht geht, wird mit ein bis zwei zigarillos nachgezündet.
Vielleicht habe ich vor ein paar monaten auch nur deshalb angefangen zu fotografieren – ein bild sagt ja bekanntlich mehr als tausend worte – um nicht mehr alles so umständlich beschreiben zu müssen. Einmal den auslöser drücken und die geschichte ist eingefangen, so dachte ich mir das. Mit den ergebnissen war ich dann aber unzufrieden. Die fotos gaben fast nie wieder, was ich ausdrücken wollte. Ich war aber auch zu faul, mich mal professionell mit dem thema fotografieren zu beschäftigen.
Daher bin ich beim schreiben geblieben. Das kann ich schon halbwegs und es strengt mich oft weniger an als bspw. Hausputz. So, jetzt bin ich aber auch schon wieder zu faul noch weiter zu schreiben ...

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